Wie kann man Orchideen mit Luftwurzeln umtopfen? (Schritt-für-Schritt Anleitung)


Du möchtest einfach Orchideen umtopfen mit Luftwurzeln? Fingerspitzengefühl und etwas Übung sind notwendig, wenn du die Orchideen umtopfen willst. Ist schließlich ein Kulturtopf zu eng, dann befinden sich die Luftwurzeln über dem Gefäßrand. Dieses sichtbare Signal sollte uns dazu veranlassen, an das Umtopfen zu denken.

Wichtig sind sonst für die Orchideen eine entsprechende Pflege und der richtige Standort. Die Luftwurzeln werden damit lange und stabil. Die Wurzeln werden genutzt für die Nährstoffaufnahme und für die Fixierung.

Eine frische Nährunterlage ist von Zeit zu Zeit notwendig, denn das Substrat verdichtet sich aufgrund des Verrottungsprozesses und dann haben die Wurzeln nicht mehr ausreichend Luftzufuhr.

Freunde und Bekannte sagten mir zu den Orchideen allerdings, dass sie ihren Standorten gerne treu sind und auf Veränderungen empfindlich reagieren. Die Pflanzen mögen Umtopfen weniger, wodurch dies besser nur alle zwei bis drei Jahre durchgeführt wird.

Was ist beim Orchideen umtopfen zu beachten?

Die Vegetationspausen der Pflanzen werden für das Umtopfen genutzt. Laut Erklärung, sind die Pausen von Art zu Art verschieden sind.

Manche Orchideen-Arten treiben erst im Herbst aus, andere bereits im Frühjahr. Damit sich die Pflanzen dann in dem frischen Substrat auch wohlfühlen, sind Wärme und Licht sehr vorteilhaft.

Der Zeitraum von November bis März gilt als die dunkle Jahreszeit und hier ist das Umsetzen weniger geeignet. Bei dem Umtopfen solltest du wissen, dass dies Sorgfalt und Zeit in Anspruch nimmt.

Übrigens ist nicht nur die Vegetationspause laut meiner Nachbarn ein perfekter Zeitpunkt für das Umtopfen, sondern wenn die Neutriebe ein Drittel von der Gesamtgröße erreichen, können die Orchideen umgesetzt werden.

Benötigte Materialien um Orchideen mit Luftwurzeln umzutopfen:

  • Topf mit Wasser
  • Orchideendünger
  • Messer oder Schere
  • Pflanzgefäß
  • Substrat
  • Holz- oder Bambusstäbe
  • Wasserzerstäuber

Orchideen umtopfen Luftwurzeln: Schritt-für-Schritt Anleitung

Hier findest du eine Schritt für Schritt Anleitung, um deine Orchideen mit Luftwurzeln umzupflanzen:

Schritt 1: Das Wasserbad

Den ganze Kulturtopf gibst du am besten zunächst in zimmerwarmes Wasser. Damit es bei den Wurzeln nicht zu Beschädigungen kommt. Bei den Blattachseln und im Pflanzenherzen darf kein Wasser mehr stehen.

Jeder kann ohne Probleme mit den Luftwurzeln arbeiten, wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen. Etwas Orchideendünger kann ebenfalls in das Tauchwasser, damit sich die Pflanzen danach gut regenerieren können.

Durch das Wasserbad kannst du die biegsamen Luftwurzeln vom Topf lösen.

Schritt 2: Orchidee entnehmen

Bevor du die Pflanzen in ein neues Gefäß setzt, muss du das alte Substrat entfernen.

Kannst du die Wurzeln trotz Wasserbad nicht entfernen, kannst du den Topf von allen Seiten kneten. Solange, bis die Widerständler sich lösen.

Reicht dies nicht aus und es gibt noch weiter Widerstand, sollte das Gefäß aufgeschnitten werden. Hierbei gilt Sorgfalt, damit es nicht zu Beschädigungen an den Wurzeln kommt.

Für dauerhaft blühende Arten gilt, dass du die Blütenstiele vor dem Orchideen umtopfen, komplett entfernen kannst.

Schritt 3: Entfernen vom Substrat

Das alte Substrat kann am besten abgebraust oder abgeschüttelt werden. Sollten noch Rindenstücke anhaften, werden diese mit den Fingern einfach abgezogen.

Das Gewirr wird vorsichtig entwirrt und zeigen sich dann hohle oder matschige Luftwurzeln, werden diese mit einem Messer abgeschnitten.

Auch die eingezogenen Blätter oder abgestorbenen Bulben werden abgeschnitten.

Sollten die Wurzeln stark verschlungen sein, dann diese nicht mit Gewalt auseinanderbrechen, denn dies kann die Orchidee sehr schädigen.

Schritt 4: Das neue Pflanzgefäß

orchidee neuer topf

Ein neues Pflanzgefäß wird entsprechend vorbereitet, bevor die Orchidee eingesetzt wird. Als Drainage kann auf den Boden eine dünne Schicht Blähton gegeben werden.

Als Alternative sind auch Lavasplitt oder Kieselsteine möglich. Dank der Drainageschicht fließt überschüssiges Wasser besser ab und es kommt weniger zu Schimmel und Fäule.

Auf die Drainage kommt dann entsprechend das Spezialsubstrat. Mit Hilfe vom Wasserzerstäuber, kannst du das frische Substrat dann ausreichend befeuchten.

Schritt 5: Die Orchidee umsetzen

Ich nehme nun den Ballen bei dem Wurzelhals und drehe die Wurzeln in den Topf ein. Das neue Substrat wird dann so hoch eingefüllt, dass sämtliche Wurzeln bedeckt sind.

Mit den Fingern kannst du alles etwas andrücken. Bezüglich der Tiefe solltest du darauf achten, dass die neuen Triebe kaum die Erde bzw. das Substrat berühren.

Eine normale Kompost- oder Blumenerde solltest du nicht für die Orchideen verwenden. Für empfindliche Luftwurzeln eignen sich am besten Lavasplitt, Kork, Perlite, Lehm oder Blähton.

Die Größe der Pflanze ist entscheidend, denn die Standfestigkeit sollte nicht durch das Material leiden.

Wichtige Hinweise für das Orchideen umtopfen mit Luftwurzeln

Nachdem wir die Orchideen umtopfen konnten, ist diesen eine Ruhezeit vergönnt. Die Luftwurzeln müssen sich drei bis vier Wochen erholen und an ein neues Gefäß gewöhnen.

Dünger solltest du in dieser Zeit nicht geben. Und auch eine Woche lang brauchst du die Orchideen nicht mehr gießen. Warme und helle Standorte sind am besten geeignet. Du darfst dich nicht wundern, wenn nicht direkt Blüten siehst.

Bei mir hat es zum Teil ein halbes Jahr gedauert, bis wieder Blüten ausgetrieben wurden.

Orchideen riechen stark

Wer Orchideen umtopfen möchte und es teilweise bereits faulig riecht, der sollte von Wurzelfäule ausgehen. Ist das Substrat luftundurchlässig oder es gibt viel Staunässe, dann ist diese Fäule möglich. Ist bereits eine Fäule vorhanden, sollte die Pflanze unabhängig von der Jahreszeit umgetopft werden.

Vorsichtig kannst du die betroffenen Wurzeln mit einem Messer oder einer Schere entfernen. Einige Tage brauchst du die Orchidee nicht gießen, damit sie sich wieder erholen kann.

Auch bei Schädlingen ist das Umtopfen sehr wichtig. Das mehrstündige Wasserbad vor dem Umtopfen hilft, dass die Schädlinge von den Wurzeln entfernt werden.

Schere und Messer beim Umtopfen von Orchideen mit Luftwurzel

Du kannst die Schere oder Messer mit der Alkohollösung desinfizieren. Bevor du mit der Arbeit beginnst. Schädlinge oder Pilzerreger gelangen damit nicht zu weiteren Gewächsen.

Für das Umtopfen solltest du dann nicht Übertöpfe oder blickdichte Töpfe verwenden. Denn ohne Licht bilden sich oft Kümmerwuchs und Schimmel. Ein Umtopfen im Frühjahr kann gleichzeitig genutzt werden, um die Orchideen zu vermehren.

Die Bulben kannst du entsprechend abtrennen und sie kommen in das passende Substrat. Junge Ableger können auch bei Wärme und Feuchtigkeit am besten anwachsen. Bezogen auf die Feuchtigkeit dürfen Orchideen allerdings nie zu viel gegossen werden.

Häufigkeit und Menge sind abhängig von der Orchideen-Sorte. Am besten du gießt immer in Maßen. Sobald eine spürbare Trockenheit vorhanden ist. Sonst kannst du die Luftfeuchtigkeit, perfekt mit einem Wasserzerstäuber erhöhen.